Bad North ist ein charmantes, aber knallhartes Roguelite mit Echtzeit-Taktik. Verteidige dein idyllisches Inselreich vor einer Horde Wikinger, während du die verzweifelte Flucht deiner Leute anführst. Befiehl deinen loyalen Untertanen, die taktischen Vorteile jeder einzigartigen Insel voll auszunutzen. Es steht viel auf dem Spiel: Versagst du, färbt das Blut deiner Untertanen den Boden rot.
So wird Bad North zitiert und in meinem Kurztest klären wir die Frage:
Was ist Bad North?
Wir starten in einer prozedural generierten Welt und verteidigen verschiedene Inseln vor einfallenden Wikinger-Horden, die unsere Existenz bedrohen. Das einzige was dem entgegen steht, sind Einheiten unseres Volkes die sich zu Beginn einer Kampagne aus 2 Kommandeuren zusammen setzen, die wir im Laufe des Spiels mit Gegenständen, speziellen Fähigkeiten und verbesserter Ausrüstung oder Truppenstärke verbessern können.
Noch unausgebildet starten wir auf der Einsteiger-Insel mit unseren 2 Armeen und lernen die Verteidigung. Sind wir dabei siegreich und haben die wichtigen Wohnhäuser geschützt, erhalten wir Punkte in Form von Goldmünzen, die wir auf die Kommandeure verteilen müssen.
Und hier beginnt bereits die lang angelegte Strategie und das süchtig machende Element des Sammelns und Verbesserns unserer Einheiten. Zuerst müssen wir uns entscheiden, welchen Weg jede Einheit geht. Bevorzugen wir Infanterie für den Nahkampf, die gegnerische Pfeile blocken können, Fernkämpfer mit Pfeil und Bogen oder defensive Speerkämpfer, die hervorragend enge Passagen wie in einer Phalanx halten können, die aber empfindlich gegen Pfeilbeschuss sind?
Irgendwann verlierst du
Haben wir uns eine kleine Armee zusammen gestellt, beginnt die Verteidigung einer Insel, wobei die Angriffswellen der Wikinger stärker und zahlreicher werden, je weiter wir in der Kampagne voran kommen. Hier gilt es nun die Feinabstimmung vorzunehmen und ständig im Konflikt zu sein, wo positioniere ich welche Einheit? Bogenschützen hinter Schwertkämpfern oder errichte ich eine Blockade durch eine Phalanx aus Speeren. Die Anpassung an den Gegner und den Schutz unserer Häuser ist hier überlebenswichtig, das Terrain kann dabei Fluch oder Segen sein und sollte ebenso beachtet werden.
Auf den ersten Blick charmant und liebevoll ist Bad North knallhart und brutal, denn die anstürmenden Horden nehmen keine Rücksicht auf die schöne Insel. Lasst euch gesagt sein, dass ihr irgendwann scheitern werdet, im Kampf Kommandeure samt Einheiten verliert, fliehen müsst oder eine Kampagne komplett neu startet.
Aber das ist eben der Reiz an Bad North. Jeder Kommandeuer hat einen Namen und wurde von euch liebevoll spezialisiert und mit wichtigen Punkten ausgestattet, so schmerzt jeder Verlust doppelt. Auf der anderen Seite ist es spannend, Gegenstände wie Bomben oder Klippensprünge durchzuführen, eure Anführer aufzuleveln oder neue hinzu zu gewinnen. Habt ihr nämlich spezielle Inseln im Kampf erfolgreich verteidigt, kommt ein lokaler Kommandeur eurer Armee zu Hilfe und verstärkt euer Aufgebot. Achtet jedoch darauf, dass nur 4 Kommandeure mit in einen Kampf kommen können, baut auch eventuell also Ersatzeinheiten auf, falls eine im Kampf getötet wird.
Die Schlachten gehen bis an einen Punkt, wo ihr so stark unter Druck geratet, dass ihr eure Einheiten nicht mehr schützen könnt und die Inseln geplündert werden, hier wird das Spiel wie durch einen Hebel noch schwieriger, als es der bereits steigende Schwierigkeitsgrad bereits macht. Denn mit beispielsweise nur 2 Einheiten 3 oder 4 Wellen von Angreifern zu bekämpfen ist eine schwere Herausfoderung.
Sollte irgendwann einmal der Punkt gekommen sein, dass ihr eine neue Kampagne beginnen müsst, so wird euch eine komplett neue, zufällig generierte Welt mit unterschiedlichen Inseln erwarten und der Mut wird zurückkehren, erneut in die Schlacht gegen die Wikinger zu gehen.
Bisher habe ich es in 2 Kampagnen noch nicht geschafft, ansatzweise das Ende der Weltkarte zu erreichen oder nur zu sehen. Solltet ihr Taktik Profis sein und es schaffen, das Spiel durchzuspielen, dann wählt doch mal den schweren Schwierigkeitsgrad und meistert diese Herausforderung.
Was für dich?
Bad North erschien erstmals für die Nintendo Switch und erregte einiges an Aufsehen, aktuell wartet man noch auf den Steam Release, der noch für 2018 angesetzt ist. Wer jetzt bereits für die PC Version zugreifen möchte, kann Bad North über den eigenen Discord Store für 14,99 € (zum Zeitpunkt des Erscheinens auf Discord) erwerben. Eine Umsetzung für MAC ist zurzeit noch offen. Die Anforderungen aus technischer Sicht sollten für euch kein Problem darstellen und selbst auf älteren Laptops wird Bad North flüssig funktionieren.
Das Spiel ist auf deutsch erhältlich und die Entwickler bringen auch nach dem PC Release fleißig Patches und Verbesserungen heraus, sodass man davon ausgehen kann, dass Bad North regelmäßig gepflegt wird.
Eine Spielzeit von 10 – 20 Stunden sollte meiner Meinung nach machbar sein, da auch eine hohe Wiederspielbarkeit gegeben ist, fühlt sich eine neue Kampagne keinesfalls langweilig an. Der Preis von knapp 15 Euro ist meiner Meinung nach angemessen, liegt für diese Art von Spiel aber an der oberen Grenze und sollte keinesfalls teurer sein.
Nun aber genug gequatscht, es wartet die nächste Insel darauf verteidigt zu werden.
Ich hoffe, mit diesem kurzen Test und meinen Eindrücken habt ihr ein Überblick über das Spiel gewonnen und eine Kaufentscheidung wurde getroffen, oder eben nicht. Vielen Dank fürs Zuschauen und bis zum nächsten Test.
Bad North auf Steam | Bad North im Discord Store | Bad North Website